Musikalische Portraits berühmter Cellisten und Cello-Komponisten, Wissenswertes zum Instrumentenbau sowie ein Meisterkurs für Violoncello standen am 9. und 10. November 2018 im Zentrum der Cello-Tage an der Musikschule Filderstadt.
Lisa Neßling, Cellistin und Leiterin der Studienvorbereitenden Abteilung der Musikschule und ihren Cello-Kollegen Jonathan Schirmer und Sebastian Fritsch ist es gelungen, das Instrument des Jahres 2018 umfassend, abwechslungsreich und kurzweilig zu portraitierten.
Als Gäste am FILUM begrüßte Moderator Robert Wieland beim Eröffnungskonzert u. a. Geigenbauer Eberhard Thiessen (Esslingen), den Cellisten und Musikantiquar Ulrich Schwarz (Schönaich) und Prof. Maria-Luise Leihenseder-Ewald (Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar), die neben ihrem Meisterkurs für die Musikschülerinnen und -schüler im Rahmen eines Vortrags Pablo Casals würdigte.
Musikerpersönlichkeiten wie Luigi Boccherini (1743–1805), David Popper (1843–1913), Pablo Casals (1876–1973) u. a. wirken bis heute als Vorbilder und Impulsgeber. In mehreren Vorträgen vor Schülerinnen und Schülern, Eltern und einer Vielzahl interessierter Besucher wurde deren Wirken als Komponisten und Interpreten beleuchtet und einzelne Werke von ausgewählten Nachwuchs-Cellistinnen und -Cellisten des FILUM eindrucksvoll vorgetragen.
Eine besondere Ehre wurde dabei einer Schülerin zu Teil, die Poppers Tarantella op. 33 auf dem originalen Stuhl des Komponisten und Cellisten vortragen durfte. Ermöglicht wurde dies durch Musikantiquar Ulrich Schwarz, in dessen Besitz sich der Stuhl befindet. Die Traditionslinien innerhalb der „Cello-Familie“ verdeutlichte Schwarz überdies durch einen aufwendig gestalteten musikalischen Stammbaum der Cello-Lehrkräfte des FILUM.
Eberhard Thiessen führte aus der Sicht eines Geigenbauers detailreich und kompetent durch die Geschichte des Violoncellos, stellte verschiedene Bauweisen vor und berichtete anhand zahlreicher Beispiele von den Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Cello-Reparatur.
Neben dem Kennenlernen dieser verschiedenen Aspekte der Geschichte des Instruments war es Lisa Neßling, Jonathan Schirmer und Sebastian Fritsch ein Anliegen, das gegenseitige Kennenlernen und gemeinsame Musizieren der Schülerinnen und Schüler aller Violoncello-Klassen des FILUM zu fördern.
Unabhängig von Alter und individuellem Leistungsvermögen gelang es u.a. durch die Arrangements von Jonathan Schirmer die rund 60 jungen Musikerinnen und Musiker auf der Bühne des Konzertsaals musikalisch zu vereinen. Viele der Kinder und Jugendlichen konnten sich, so Lisa Neßling, „von einer Seite zeigen, die sie selbst noch nicht kannten.“
Die Begeisterung und Liebe zum Violoncello sprang indes auch beim Meisterkurs von Prof. Maria-Luise Leihenseder-Ewald über (Korrepetition: Aryan Dayyani). Einfühlsam und mit hoher Sachkompetenz arbeitete sie an beiden Tagen mit fortgeschrittenen Schülerinnen und Schüler der Musikschule.
Im Rahmen des Abschlusskonzerts wurden die Ergebnisse präsentiert und u. a. vom Stifter und Förderer des FILUM Karl Schlecht mit langanhaltendem Applaus gefeiert. Prof. Leihenseder-Ewald zeigte sich beeindruckt von der Motivation und dem hohen Niveau der Schülerinnen und Schüler.
Auch die zahlreichen Besucher konnten sich während der Cello-Tage von der musikalischen und künstlerischen Qualität, Spielfreude, Begeisterung und Gemeinschaft der jungen Cellistinnen und Cellisten überzeugen: „Großartig, die Vielfalt und dass von den jüngsten Schülern bis zu den angehenden Profis alle teilnehmen und profitieren konnten.“ Musikschulleiterin Maria Fiedler lobte die rund um gelungene Veranstaltung: „Die Cello-Tage am FILUM waren einzigartig! Die von Lisa Neßling erstellte Konzeption und die Umsetzung vom Team der Violoncello-Lehrkräfte sucht ihresgleichen.“
Weitere Stimmen zu den Cello-Tagen an der Musikschule Filderstadt finden Sie hier.